- Konjektur
- Kon|jek|tụr 〈f. 20〉1. Vermutung2. auf Vermutung beruhende Verbesserung od. Ergänzung eines unzulänglich überlieferten Textes, z. B. einer Handschrift, Lesart eines Überlieferungszeugen[<lat. coniectura „Mutmaßung, Vermutung, Deutung“; zu conicere „zusammentragen, vermuten“]
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Kon|jek|tur, die; -, -en [lat. coniectura = Vermutung, zu: conicere = vermuten]:a) (Literaturwiss.) verbessernder Eingriff eines Herausgebers in einem nicht einwandfrei überlieferten Text;b) (veraltet) Vermutung.* * *
Konjektur[lateinisch »Vermutung«] die, -/-en, Textkritik: der verbessernde Eingriff des Herausgebers in den überlieferten Text; Konjekturen sind im Gegensatz zu einfachen Emendationen Eingriffe, die zum Teil der Beseitigung von Korruptelen dienen, darüber hinaus den überlieferten Text auch dort ändern, wo er dem Stil, dem Wortgebrauch, der Metrik und der Reimtechnik des Autors und seiner Zeit nicht entspricht.* * *
Kon|jek|tur, die; -, -en [lat. coniectura = Vermutung, zu: conicere, ↑konjizieren]: a) (Literaturw.) verbessernder Eingriff eines Herausgebers in einem nicht einwandfrei überlieferten Text; b) (veraltet) Vermutung: ∙ verwickelte den Amtmann in mancherlei politische -en darüber (Kleist, Kohlhaas 25).
Universal-Lexikon. 2012.